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Pressestimmen zu  "Arthurs Entführung"
(Auszüge, die vollständigen Artikel und Interviews auf www.bernd-desinger.com)

Der Roman ist anspruchsvoll, spannend, rätselhaft und von existenzieller Tiefe.

ekz - Besprechungsdienst für öffentliche Bibliotheken, ID 2012/17
(Günter Brandorff)

 

Es liest sich amüsant, wie Bernd Desinger den Artusroman aus dem 12. Jahrhundert in seinem Roman "Arthurs Entführung" die Gegenwart transponiert. Gerade die scheinbare Unbefangenheit, mit der die modernen Abenteurer sich mit antiken Schwertern durch die moderne Welt schlagen und völlig arglos mit sprechenden Echsen in eine allgemeinärztliche Praxis in L.A. marschieren, macht ihren Charme aus. Desingers Artus-Remix ist witzig und grotesk, aber immer auch ein bisschen ernsthaft. Nicht zufällig lässt er Eric über die Bedeutung des Zufalls und die Illusion des Verstehens philosophieren. 

Bernd Desinger schärft mit seinem postmodernen Artus-Epos mitten in unserer oft nur noch von schierer Tatsächlichkeit bestimmten Alltagswelt unseren Sinn für das Mögliche. Der Autor stellt sich damit in die Tradition Don Quijotes, den er sogar in einer Märchensequenz direkt mit Arthur in Verbindung bringt. Seine eigentlich ganz normalen Abenteurer macht Desinger zu poetischen Rittern im Kampf der Fantasie gegen das bloße Reale. Beim Lesen bekommt man Lust, ihnen in das Land der begehbaren Bilder zu folgen. 

Deutschlandfunk/d-radio Kultur, 11.9.2012
(Michaela Schmitz)

 

"Arthurs Entführung" ist nicht nur eine pfiffige Neuauflage der Sage, sondern auch eine Hommage an das Leben. Aber auch in dieser modernen Artus-Version bleibt noch ein bisschen Platz für Magie. --

Rheinische Post, 23.5.2012
(Ricarda Maass)

 

Der Roman „Arthurs Entführung“ transponiert Elemente der Artusromane aus dem 12. Jahrhundert in die Gegenwart und thematisiert fesselnd die abenteuerliche Irrfahrt von vier jungen Leuten auf der Suche nach ihrem entführten Freund Arthur. Dabei wird die Suche der vier Freunde zu einer Suche nach dem eigenen Ich. Als Trilogie angelegt, entwickelt Desinger exakt ausgearbeitete Charaktere und arbeitet literarisch mit Erzähltechniken aus Filmen. Viele seiner szenischen Beschreibungen übernehmen die Funktion von Kamerafahrten, seine Dialoge bereiten gründlich immer auch schon die nächste Szene vor und häufig enden seine Kapitel mit einem raffinierten Cliffhanger.

Rhein-Bote, 18. April 2012 
(Sven-André Dreyer)

 

Desinger faszinieren die Einbrüche des Surrealen in die Normalität ebenso wie mögliche parallele Realitäten, die in seinem Buch eine wichtige Rolle spielen. Arthur, die Hauptfigur seines Romans ist anscheinend entführt worden und seine Freunde Jannifer, Lance, Eric und Falk versuchen, ihn wiederzufinden. Ganz im Gegensatz zu den Regeln einer klassischen Entführung bekommen die vier Freunde allerdings anonym Geld zugeschickt und erhalten Vorschläge, wo sie suchen sollen. Die Namen der Protagonisten lassen bereits erahnen, dass hier inhaltlich und auch formal auf die Artussage angespielt wird.
Rheinische Post, 14. April 2012
(Veronika Ortmayr)

 

Wer nun einen Thriller erwartet, wird enttäuscht. Schon bald verlässt Desinger auf den 367 Seiten die vorgeschobene kriminalistische Perspektive und begibt sich in zum Teil surreale Begegnungen. Schwerter bekommen eine Bedeutung wie in historischen Artusromanen, anmutige Mädchen erscheinen auf romantischen Waldlichtungen. Von Abschnitt zu Abschnitt springt der Verfasser in den Blickwinkel der jungen Männer und Frauen, entwickelt ihre Lebensgeschichten, die sie von Münster wegführen. New York und Los Angeles spielen ebenso eine Rolle wie Norwegen und Deutschland.
Desinger kommt vom Film und der Musik, das ist unverkennbar. Wenn er die Proben der Band „Männer, die zum Frühstück bleiben“ beschreibt, überrascht die Genauigkeit der Details. Desinger legt Wert auf Ausstattung, auf Lichtverhältnisse und Schnitte, die er zwischen die Perspektivwechsel setzt.
Was er seinen Protagonisten zumutet, hat er selbst erfahren: Sich dem Moment des Ungewöhnlichen aussetzen.
Westdeutsche Zeitung, 6. April 2012
(Marion Troja)

 

Es geht darin abenteuerlich zu, mitunter phantastisch. Desinger erzählt von vier Freunden, die einen entführten Bekannten suchen. Sie reisen durch die USA und Europa, und irgendwann ahnt der Leser, dass sie nicht jemand anderen finden werden, sondern sich selbst.
Rheinische Post, 7. April 2012 
(Philipp Holstein)

 

Nein, kein Krimi. Vielmehr erzählt das Buch von Menschen auf der Reise zu sich selbst...Desinger reizt die Konfrontation mit dem Ungewöhnlichen, das Hereinbrechen des Surrealen in den Alltag. Die Dinge verselbstständigen sich. Was passiert mit uns? fragen sich die Freunde auf ihren jeweiligen Irrfahrten in New York, Los Angeles, in Norwegen oder zu Fuß durch ein rätselhaftes Deutschland. Gibt es da einen Masterplan? Und ein bisschen plagt sie auch das schlechte Gewissen, weil ihre neuen Erlebnisse die Suche nach Arthur ziemlich in den Hintergrund drängen.
Desinger hat sich intensiv in die Vielschichtigkeit der Charaktere seiner Helden hineingekniet. Da liegt es nahe, sie nicht mit einem Roman zu verabschieden. Als Trilogie hat der Autor ihre Entwicklung angelegt und ist bereits mit der Fortsetzung beschäftigt.
Nicht überraschend ist, dass eine bildhafte Sprache, plastische Dialoge und Cliffhanger den Erzählfluss bestimmen. Schließlich hat sich der Chef des Filmmuseums und frühere Direktor des Goethe-Instituts Los Angeles viele Jahre professionell mit Film auseinander gesetzt. Und auch in anderen Künsten gewildert. „In einem anderen Leben“ hat er als Rockmusiker und Texter zur Gitarre gesungen.
Neue Rhein Zeitung, 19. März 2012
(Ulrike Merten)

 


Als ihr gemeinsamer Freund Arthur entführt wird beginnt für die vier unterschiedlichen Charaktere eine abenteuerliche Irrfahrt, die in Münster startet und unter anderem nach New York führt. Die spannende Handlung auf 371 Seiten über Freundschaft und Suche ist zugleich eine moderne Artuserzählung. So haben es die jungen Leute in dem fesselnden Roman auch mit Fechtwaffen zu tun. Bei der Suche nach ihrem Freund machen sie sich gleichzeitig auf die Suche nach dem eigenen Ich.
Westfälische Nachrichten, 7. März 2012
(Maria Meik)

 

 

 

 

"Der Schütze"

Magie noir eines philosophischen Thrillers.

Dies war eine interessante Lektüre. Ich mochte das Buch und werde es wieder lesen, um die Magie noir dieses philosophischen Thrillers auszukosten. Auch wenn es weniger Sex gibt als in den meisten aktuellen Romanen, ist es doch erotisch genug, um die Person des Daniel Baumann als eines jungen urbanen Journalisten bei den Lesern glaubwürdig herüber zu bringen. Dessen Bemühungen, mit den ihm von den Umständen auferlegten ethischen Entscheidungen umzugehen, gewinnen uns für ihn. Die Erzählung ist im Wesentlichen auf einem zufällig entdeckten Tagebuch aufgebaut, das Baumanns Innenleben bloßlegt, indes aber nie für einen öffentlichen Zugang gedacht war. Dieses Stilmittel erlaubt dem Voyeur, die Spannung zwischen Baumanns sachlichem "Tu was"- Existenzialismus und seiner phänomenologischen Rolle als Grenzfall-Angehörigem der Pressewelt zu erfahren: ein manchmal scharfer und dann wieder völlig ahnungsloser Beobachter seiner eigenen gefühlsmäßigen Zwangslage.

Douglas Lans

Hermosa Beach, Kalifornien,

November 2006

 

 

Demenz der narrativen Sprachlosigkeit im Gesprochenen

Die Figur dieses Romans entdeckt auf dem Datenträger einer schwarz erworbenen Software das Tagebuch eines gewissen Zeitungsjournalisten mit Namen Baumann. Er findet darin eine ihn zunehmend interessierende, packende Geschichte eines Menschen, der zwischen Liebe, Abhängigkeit und Begierde, zwischen Normalität, Krankheit und zunehmender Demenz die Kontrolle über sich selbst verliert und in sein Schicksal die Figur des Romans sprachlich, bildlich mit hineinzieht. Desingers Buch ist eine sprachlich nachgesuchte Geschichte einer Krankheit, ihrer Auswirkungen für die eigene Existenzweise, die ihn zunehmend selber mitnimmt, fortreißt und in den Abgrund einer vereinsamenden Ausweglosigkeit führt. Das Buch ist damit auch der Versuch einer sprachlichen Entdeckungsreise.

 

Büchermaxe

München, 31. März 2007

 

 

Fesselndes Konzept für einen Mystery-Roman

Bernd Desinger's "Der Schütze" - ein fesselndes Konzept für einen Mystery-Roman. Das Buch war durchgängig spannend bis zum Schluß, gebannt verfolgte ich den tumultartigen Niedergang einer menschlichen Existenz. Und es ließ mich, nachdem ich fertig war, in einem ziemlich merkwürdigen Gedankenzustand zurück.

Hans J. Schacht

Los Angeles, Mai 2006

 

 

Der Schütze - ein Volltreffer!

Bernd Desinger, Leiter des Goethe-Instituts in Los Angeles, legt mit dem Schützen seinen ersten Roman vor. Dieser spielt auf der Bühne der alten Bundesrepublik zur Zeit der Wieder-vereinigung und konfrontiert den Leser mit dem Leben eines gut situierten Kleinbürgers, dessen Alltag durch ein plötzliches Ereignis erschüttert wird und zunehmend aus den Fugen gerät.

Der Erwerber einer billigen Raubkopie stößt auf der Diskette mit dem neuen Textverarbei-tungsprogramm auf eine versteckte Datei mit dem Tagebuch des Daniel Baumann. Er beginnt fasziniert zu lesen, wird immer stärker in dessen Bann gezogen, bessert Fehler aus, ergänzt Lücken und schreibt es schließlich selber fort. So wird aus dem Leser des Tagebuchs dessen Herausgeber, der wiederholt in Erscheinung tritt und den Leser über seine redigierenden Schritte unterrichtet, bis er am Schluss selbst in das Geschehen eingreift. Mit der Einführung des Herausgebers gelingt dem gelernten Germanisten Desinger ein geschickter Kunstgriff, der dem Werk einen tragfähigen äußeren Rahmen verleiht. Seine auffällige, bewusst vom Üblichen abweichende Sprache hebt das Buch wohltuend aus der Masse stromlinienförmiger Publikationen heraus, die auf den vermeintlichen Geschmack der breiten Masse abzielen.

Daniel Baumann arbeitet in gesicherter Stellung als Redakteur einer Lokalzeitung im westfälischen Münster. Der allein lebende Mittdreißiger strotzt vor Gesundheit und Tatendrang, hat sein Leben im Griff und hängt gleichwohl dem Gedanken nach, ob das Leben ihm nicht mehr zu bieten habe. Anlässlich einer Dienstreise nach M*** besucht er seinen alten Freund Lothar Averluck. Dieser steht plötzlich von der Kaffeetafel auf, holt ein Gewehr und erschießt wie aus heiterem Himmel eine Frau auf dem Balkon gegenüber. Averluck berichtet dem geschockten Baumann von seiner verhängnisvollen Beziehung zum Opfer. Seine tief empfundene Liebe hatte ihn blind gemacht für die wahren Absichten der Frau, die ein perfides Spiel mit ihm spielte und ihn in eine totale Abhängigkeit trieb, aus der er sich nur durch diese Verzweiflungstat zu befreien wusste.

Averluck erzählt weiter von einer Jahre zurückliegenden Reise nach Griechenland, auf der er im Grabgewölbe eines Klosters von einem zwielichtigen Führer eine Phiole mit einer geheimnisvollen Flüssigkeit erwarb, die seine Sinne ebenso berauscht wie sein Gehirn benebelt habe. Angeblich sollte der Trank die Macht über das Böse im Weibe verleihen, in Wirklichkeit scheint er die gegenteilige Wirkung zu haben. Averluck überreicht Baumann das Gefäß, bevor er sich der Polizei stellt. Dieser kann der Versuchung nicht widerstehen und kostet selbst von dem Tranke. So wie der Herausgeber schon bald bereut, die Datei geöffnet und das Tagebuch gelesen zu haben, so wird auch Baumann schnell klar, dass er besser die Finger von der Phiole gelassen hätte.

Baumann beginnt eine heiße Affäre mit einer wunderschönen Frau, die er im Café kennen lernt. Er vernachlässigt seine beruflichen Pflichten, verliert seinen Job, lässt sich treiben. Orte und Zeit spielen keine Rolle mehr. Zunehmende Unruhe und sich steigernde Verwirrungs-zustände lassen ihn immer häufiger zum Gefäß greifen, von dem er sich Linderung und neue Energie erhofft. Doch jeder Schluck von der geheimnisvollen Flüssigkeit gibt nur kurzfristig Kraft, dann stürzt er immer tiefer in einen Strudel aus Leidenschaft und Verzweiflung. In wiederholten Traumsequenzen und tatsächlichen oder gefühlten Krankheitsschüben, die mit Wahnvorstellungen einhergehen, führt uns Desinger den rasanten Absturz seines Helden vor Augen.

Die Eintragungen im Tagebuch weisen zunehmend Lücken auf, bis sie schließlich ganz verebben. Als sich der Herausgeber am Ende, mitgerissen vom Schicksal des Daniel Baumann, selbst auf die Suche nach Tatsachen begibt, von denen er sich eine Bestätigung des geschilderten Geschehens erhofft, erfährt er die wahren Hintergründe. Nicht zuletzt die Begegnung mit Averluck ist Teil des ebenso überraschenden wie fulminanten Finales, das einen packenden Roman krönt und als Beleg der These dient, dass nichts so ist wie es scheint.

Fazit: Schon mit dem ersten Griff zu diesem Buch, dessen Cover im Übrigen glänzend gestaltet wurde, und sich steigernd mit jeder Seite, begibt sich der Leser auf eine Reise durch menschliche Abgründe, Sehnsüchte und enttäuschte Hoffnungen. Bei Desinger findet der Leser ständig neue Aspekte der drei großen Themen von Literatur. Erstens die Jagd nach mehr und besserem Sex. Zweitens das Ringen um Macht und Einfluss und drittens der Kampf gegen die Einsamkeit. Die Geschichte von Daniel Baumann und Lothar Averluck ist eine Geschichte menschlichen Scheiterns und des Verlustes von Identität. Wie den Helden in den Romanen Paul Austers genügt auch den Hauptfiguren im Schützen eine Kleinigkeit, um ihre Existenz vollkommen in Frage gestellt zu sehen.

Dr. Marius Hetzel

Berlin, 1. Juli 2006

 

 

"Unhadronische Materie", Rocklyrik und Gedichte, und "Der Schütze", Roman: Bernd Desinger liest in Los Angeles

Ein eindrucksvoller Sonntag, der Salon zu Ehren von Bernd Desinger, Buchautor und Direktor des Goethe-Instituts Los Angeles, in der Residenz von Rosemarie Reisch, Präsidentin des Los Angeles-Berlin Sister City Committee. Eine gut besuchte Veranstaltung in einem Ambiente, das an glorreiche Tage des "Deutschen Salons" in Los Angeles erinnerte. Mit Auszügen seines Thrillers "Der Schütze" begann Desinger seine Lesung. Stilistisch ist dieser Roman ein Kunststück: Ein unter ominösen Umständen "Gefundenes Manuskript", das einen höchst pikanten ethischen Koflikt - wo liegen die Grenzen echter Freundschaft? - in einer alltäglichen deutschen Arbeitswelt der 90er Jahre anlegt und, in diesem Fall, dem Protagonisten überwältigende Probleme in den Weg legt, die die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Realität verschwimmen lassen. Dass Bernd Desinger "in einem anderen Leben" Rocksänger war, stellte er im zweiten Teil seines Vortrages mit Liedertexten und Gedichten eindrucksvoll unter Beweis. Sicher und mit großer Ausstrahlung trug er seine Texte dieser "Best of"- Kompilation vor. Fesselnde deutsche und englische Texte aus den Jahren 1985 bis 2005 werfen ein Licht auf das abwechslungsreiche Leben des Autors. Interessant wäre, Bernd Desinger einmal mit Band auftreten zu sehen.

German World Magazin

Los Angeles, Kalifornien, Ausgabe März/April 2007